Eine Stunde pendeln – bis zur Hälfte beim Hauskauf sparen
Den Blick weit über die Stadtgrenze hinaus
Der Trend ist nicht mehr zu übersehen: Viele Städter wollen raus aus der Stadt, wünschen sich mehr Grün, mehr Platz und mehr Lebensqualität.
Wer bereit ist, eine Stunde aus der Stadt hinauszuziehen, spart beim Hauskauf bis zu 52 Prozent. Das hat eine Untersuchung der Immowelt-Group ergeben. Am größten ist das Sparpotenzial in großen Städten wie Frankfurt, Hamburg oder Stuttgart. In München sind Einfamilienhäuser in 60 Minuten Entfernung über eine halbe Million Euro günstiger als in der Stadt, aber immer noch teurer als in Berlin oder Hamburg.
Für München heißt das: Während in der Stadt Einfamilienhäuser im Median 1,19 Millionen Euro kosten, sind es bei einer einfachen Pendelstrecke von einer Stunde 649.000 Euro. Das ist eine Ersparnis von 45 Prozent oder umgerechnet von gut einer halben Million Euro.
In geringerem Umkreis von 20 oder 30 Minuten steigen die Preise aber häufig stärker als in der Stadt. Die Bereitschaft, den Radius für die Immobiliensuche auszuweiten, hat sich seit Beginn der Coronakrise verstärkt. Dazu haben auch die vielen guten Erfahrungen mit der Arbeit im Homeoffice beigetragen. Kaufinteressenten sollten jedoch bedenken, dass die Bausubstanz von Häusern in den ländlichen Umlandgemeinden häufig älter ist als in der Stadt. Wer sich zum Kauf entschließt, sollte die gleiche Summe an Renovierungskosten zusätzlich einkalkulieren. Dennoch gibt es auch zahlreiche Objekte, die entweder neu gebaut oder kernsaniert sind und trotzdem deutlich günstiger sind als innerhalb der Stadtgrenze.
FAZIT
Wer bereit ist mehr Freizeit in den Arbeitsweg zu investieren oder die Möglichkeit hat, verstärkt auf das Home-Office-Modell umzusatteln, für den lohnt sich der Blick weit aus der Stadt hinaus. Das spart Geld und die Investitionssumme in Wohneigentum ist deutlich geringer.
20.04.2021/SN
ÜBERRASCHEND ODER NAHELIEGEND?
Homeoffice hat sich innerhalb kürzester Zeit zum neuen Arbeitsalltag für viele Beschäftigte entwickelt. Jeder zweite Betroffene würde sich wünschen, auch nach der Pandemie weiter von zu Hause arbeiten zu können (Befragung durch das gewerkschaftsnahe Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut – WSI).
Für die Studie wurden die Teilnehmer in mehreren Wellen befragt, von Juni 2020 bis Januar 2021. Wie die Grafik zeigt, stieg der Anteil der Befragten, die auch in Zukunft im Homeoffice bleiben wollen, bis November 2020 zunächst von 49 auf 56 Prozent. Anfang des Jahres 2021 lag er dann wieder bei 49 Prozent. Weitere 37 Prozent der Befragten würden nach der Pandemie gerne weniger von zu Hause arbeiten. 15 Prozent möchten am liebsten ganz ins Büro zurückkehren.
Wie positiv die Erfahrung des Homeoffice wahrgenommen wurde, hing sowohl von betrieblichen als auch von persönlichen Faktoren, wie der Wohnsituation, ab.
QUELLE: statista.com; April 2021