RENOVIEREN FÜR EINEN HÖHEREN VERKAUFSPREIS LOHNT SICH

FACELIFT MACHT SICH BEZAHLT

Ein Haus oder eine Wohnung zu besitzen, bringt zugleich große Verantwortung mit sich. Denn egal ob als Mietwohnung oder Eigenheim, es reicht eben nicht aus, einmal eine große Summe in den Wohnungskauf oder Hausbau zu investieren und dann für den Rest des Lebens davon zu profitieren. Als Eigentümer müssen Sie ständig nachbessern, reparieren und renovieren, um den Immobilienwert zu erhalten. Steht eine Neuvermietung oder der Verkauf der Immobilie an, dann stellt sich die Frage: Lohnt es sich, noch Geld für eine Renovierung zu investieren, um am Ende einen höheren Preis zu erzielen? Die Antwort lautet meistens: ja!

Zunächst sollten Sie Ihre Immobilie kritisch unter die Lupe nehmen, ohne sich von Erinnerungen und Emotionen leiten zu lassen. Dabei spielen Alter, Zustand, Bausubstanz, Lage, Nachfrage und viele weitere Faktoren eine Rolle. Eine modernere Ausstattung erhöht die Lebensqualität und erzielt auch einen höheren Preis, denn bei Interessenten zählt der erste Eindruck. Wenn dieser durch einen fleckigen Teppich oder ein vergilbtes Waschbecken getrübt wird, dann sehen potenzielle Käufer oder Mieter in erster Linie den Renovierungs- oder Modernisierungsbedarf und sind eher abgeneigt. Es muss nicht immer gleich eine Generalsanierung sein, die in der Regel sehr teuer ist. Mitunter reichen kostengünstigere Einzelmaßnahmen aus. Am besten passen Sie die Renovierung Ihrer Zielgruppe an: Wen wollen Sie als Mieter haben bzw. an wen möchten Sie verkaufen?

IN EINE NEUE KÜCHE INVESTIEREN?
Stellt der Vermieter eine Einbauküche, kann er diese als Bestandteil der Wohnung in den Mietvertrag aufnehmen und eine höhere Miete ansetzen. Allerdings ist es die Frage, ob man teures Geld in eine Küche investiert oder dem Mieter bzw. dem Käufer die Möglichkeit lässt, eine eigene einzubauen.
Wenn es sich um eine kleine Wohnung handelt, die von Studenten oder Singles genutzt wird, ist eine Küchenzeile aber ein Pluspunkt. Generell wirkt eine alte Küche auf Interessenten abschreckend. Sind die Geräte jedoch technisch noch in Ordnung, kann es mitunter genügen, die Holzschränke und Türen mit einer Möbelfolie zu überziehen. Mit dieser Folie können altmodische Muster und Farben sowie Macken komplett verdeckt werden und die Küche gewinnt ein modernes Ambiente. Wenn allerdings Herd, Spülmaschine und Kühlschrank überholt oder defekt sind, sollte man über eine Entsorgung nachdenken. So kann der Käufer oder der Mieter die Küche nach seinem eigenen Geschmack ausstatten.

DAS BAD HAT VIEL POTENZIAL
Das Badezimmer ist ein nicht zu unterschätzendes Kriterium bei der Wahl von Wohnung oder Haus. Wirkt es abgenutzt, streichen Interessenten die Immobilie häufig von ihrer Favoritenliste. Doch das muss nicht sein, können doch kleine wie große Bäder mit wenig Aufwand deutlich aufgepeppt werden. Eine alte Toilette und das alte Waschbecken sind durch moderne Exemplare relativ einfach zu ersetzen. Dazu müssen die Anschlüsse und Befestigungen nicht zwingend versetzt werden. Beim Waschbecken sollten die Armaturen gleich mit erneuert werden. Relativ einfach lassen sich auch unansehnliche Fliesenfugen erneuern. Bei Zementfugen reicht es häufig schon, sie mit Essigreiniger oder Waschbenzin gründlich zu säubern. Silikonfugen lassen sich leicht mit einem Teppichmesser entfernen und mit einer Silikonkartusche neu einbringen. Eine Alternative ist Fugenauffrischer. Dieser kann über eine abgenutzte, gereinigte Fuge gestrichen werden. Das Ergebnis sieht dann fast aus wie neu.
Ein wirkliches No‐Go für ein Bad sind farbige Fliesen aus den 70er‐ und 80er‐Jahren. Wer nicht in neue Fliesen investieren will, hat die Möglichkeit, das Bad mit Fliesenlack neu zu gestalten. Schöner wird das Ergebnis aber, wenn neu gefliest wird. Eine günstigere Alternative ist, die neuen Fliesen direkt auf die alten Fliesen zu kleben. Beim sogenannten Fliese‐auf‐Fliese‐Verfahren verbleiben die alten Badezimmerfliesen und dienen als Untergrund für die Neuen. Dadurch geht zwar etwas Raum verloren, es entfällt aber der Aufwand des Abklopfens. Deutlich aufwendiger ist dann schon das Ersetzen einer alten Badewanne. Mitunter müssen Anschlüsse angepasst und Boden wie Wände neu gefliest werden. Kleine Schönheitsfehler können jedoch mit einem Emaille‐Lackstift behoben werden.

BODENBELÄGE UND FUSSLEISTEN
Sind die Böden renovierungsbedürftig, kann der Eigentümer schon vor den Besichtigungsterminen für eine Aufwertung sorgen und neue Böden verlegen. Dafür eignen sich Klickböden. Heutzutage finden die meisten Interessenten Böden in Holzoptik ansprechender als Teppichböden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass unangenehme Gerüche sich darin nicht so leicht festsetzen können. Echtes Parkett ist allerdings recht teuer, als Alternative bieten sich daher Laminat‐ oder Vinylböden an. Klick‐Laminat bzw. Klick‐Vinyl lässt sich auch von weniger geübten Heimwerkern schnell verlegen, sodass sich die Investition in Grenzen hält. Alte, beschädigte Fußleisten können kostengünstig und leicht ersetzt werden. Liegt bereits ein Parkettboden vor, muss dieser möglicherweise repariert oder renoviert werden. Bei leichten Schäden reicht es eventuell aus, ihn neu zu ölen. Bei großen Kratzern muss der Parkettboden aber komplett abgeschliffen werden.

MALER­ UND LACKIERARBEITEN
Eine vergilbte Wohnung, alte Tapeten oder Lack, der von den Türrahmen abplatzt: Ein abgewohnter Eindruck schränkt die Nachfrage extrem ein oder zieht Interessenten an, die möglichst wenig bezahlen möchten. Deshalb: für einen frischen Look sorgen. Wände malern oder alte Tapeten entfernen. Alte Rahmen und Türen abschleifen, mit Lack neu streichen und mit einem modernen Klinkenset versehen – so wirken die kleinen Veränderungen Wunder.

LICHTSCHALTER UND STECKDOSEN
Kunststoffschalter haben die Eigenschaft, nach mehreren Jahren zu vergilben, was sich eher negativ auf den Gesamteindruck der Räume auswirkt. Das muss nicht sein, denn für wenig Geld lassen sich Plastikdosen austauschen. Am besten auch gleich Steckdosen installieren, die über USB‐Anschlüsse verfügen. Zudem kann im selben Arbeitsschritt beispielsweise über den Einbau von Dimmern nachgedacht werden, die das Wohnambiente qualitativ aufwerten.

FAZIT:
Grundsätzlich kann man sagen, Renovierungen erhöhen die Attraktivität einer Immobilie. Das gilt vor allem für dekorative Maßnahmen. Und mit steigender Attraktivität lässt sich eine Immobilie auf jeden Fall einfacher zum Top-Preis verkaufen oder vermieten als ein eher unattraktives Objekt. Gerade wenn die Lage von Haus oder Wohnung nicht die Beste ist, müssen Optik und Ambiente den Interessenten überzeugen. So lässt sich ein scheinbar schwer verkäufliches oder vermietbares Objekt wesentlich besser vermarkten. Eine Investition von 2000 Euro in Schönheitsreparaturen kann sich lohnen, wenn der Kaufpreis dadurch um 5000 Euro steigt.
Bei älteren Immobilien steht man vor dem Problem, dass Heizung und Fenster nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind und somit das Heizen zum Geldfresser wird. Kurz- und mittelfristige Mieter sehen das noch nicht so eng, aber beim Verkauf drückt das den Preis enorm. Gerade in Zeiten, in denen die Energiepreise explodieren, gewinnt die Energieeffizienz bei einer Immobilie zunehmend an Bedeutung. Es muss noch gründlicher über eine Fenster- und Heizungssanierung sowie über das Nachrüsten der Wärmedämmung nachgedacht werden. All diese Überlegungen rund um Renovierung und Wertsteigerung sollten Sie nicht ohne einen Fachmann an Ihrer Seite anstellen. Gerade bei einer Komplettrenovierung und einem Immobilienverkauf geht es um große Summen und ohne die nötige professionelle Unterstützung können die Kosten schnell explodieren. Mit den richtigen Handwerkern stimmt auch die Qualität und weder Sie noch Ihre Nachfolger bzw. Mieter müssen sich über Pfusch oder Mängel ärgern.

29.02.24/ Windisch Immobilien

Was sind die Unterschiede zwischen Renovierung, Sanierung und Modernisierung?

Die Begriffe Renovierung, Sanierung und Modernisierung werden oft verwechselt, aber sie haben unterschiedliche Bedeutungen. Generell bedeutet Modernisierung eine Verbesserung, Sanierung steht für Reparatur und Renovierung bezieht sich auf die Verschönerung.

RENOVIERUNG (Auffrischung) beinhaltet die Auffrischung und Verschönerung eines Hauses oder einer Wohnung, indem kleinere Mängel behoben werden, die durch tägliche Nutzung entstehen. Dazu gehören Malerarbeiten, Reparaturen, das Verlegen von Bodenbelägen und kosmetische Änderungen, die in erster Linie darauf abzielen, das Erscheinungsbild zu verbessern.

MODERNISIERUNG (Verbesserung) zielt darauf ab, den Nutz- oder Wohnwert einer Immobilie zu steigern und ihren Marktwert zu erhöhen. Es geht nicht um die Behebung von Schäden, sondern um die Verbesserung des ursprünglichen Zustands oder die Anpassung an aktuelle Baustandards, wie z. B. den Einbau einer neuen Heizung oder Isolierglasfenster.

SANIERUNG (Schadensbehebung) bezeichnet die Behebung ernsthafter Mängel oder Schäden an einer Immobilie, um sie wieder nutzbar zu machen und ihre ursprüngliche Qualität wiederherzustellen. Sanierungsarbeiten wie die Beseitigung von Schimmel, die Trockenlegung von Kellern oder die Reparatur von Dächern sind oft aufwendig und erfordern Fachwissen, weshalb die Einbeziehung eines Bausachverständigen ratsam ist.

Durch regelmäßige Renovierungen und Sanierungen bleiben Immobilien preisstabil und lassen sich später leichter verkaufen.